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Pfarrkirche Flüelen

Im Jahre 1909 übergibt die Gemeinde Flüelen dem Architekten Paul Siegwart, Aarau, den Auftrag, eine neue Kirche auf dem Grundbühl zu bauen. Nach einem knappen Jahr folgt am 21. August 1910 die Grundsteinlegung und am 3. Dezember 1911 die Weihe der fünf Glocken. Am 6. August 1912 vollzieht Bischof Georgius Schmid von Grüneck die feierliche Konsekration der Herz-Jesu-Kirche. Mit der Wahl des Jugendstiles rückte der Architekt entschieden von den damals gebräuchlichen Stilnachahmungen ab. Mit ihrer Lage sowie ihrer Ummauerung und den Nebengebäuden erinnert sie an eine Kirchenburg. Charakteristisch für den Bau ist die Akzentuierung seiner markanten Höhepunkte durch grosse Kunstschmiedearbeiten: So wird der Turm durch ein grosses Kreuz mit Herz-Jesu-Signet bekrönt. Das sechsjochige Schiff hat eine Länge von rund 29 Meter, eine Breite von knapp 15 und eine Höhe von 12 Metern. Das Langhaus wird geprägt von einer reliefartigen Durchgliederung der Wände und der Decke sowie von zahlreichen dekorativen Elementen. Der Chorraum der Kirche ist vollständig ausgemalt (Beuroner Schule). In der goldgrundigen Apsis über dem Altar thront als zentrale überlebensgrosse Erscheinung Christus (Herz Jesu), weissgewandet und mit ausgebreiteten Armen. Zu seinen beiden Seiten knien die beiden Patrone der alten Kirche, Georg und Nikolaus. Parallel zur Kirche ausgerichtet befindet sich die Marienkapelle oder das Beinhaus, die sich jenseits der Kirchstrasse, am Ansatz der kreuzgangähnlichen Friedhofhallen befinden.

 

Die Pfarrkirche auf dem Grundbühl verbindet das Dorf mit dem Ausserdorf und trohnt über dem Urnersee. Sie wurde am 6. August 1912 eingeweiht.

Informationen finden Sie auf der Homepage unter "Bau der Pfarrkirche" oder im Kirchenführer. Dieser kann beim Pfarreisekretariat Flüelen für Fr. 10.-- bezogen werden, Tel. 041 870 11 50.

 

Situationsplan
Kreisel Autobahn Richtung Flüelen
Gotthardstrasse bis Bahnhof
Axenstrasse entlang der Bahn und See bis vor Urner Altersheim (gelbes Gebäude)
rechts abbiegen auf Kirchstrasse
gerade aus bis zum Parkplatz Pfarrkirche

Denkmal Emil Huber-Stockar

Emil Huber-Stockar (1865-1939) war ein Pionier der Elektrifizierung der Schweizerischen Bundesbahnen. Am 5. Juli 1947 wurde zum Gedenken an den "Vorkämpfer und Schöpfer des elektrischen Betriebes der Schweizer Bahnen" beim Bahnhof Flüelen ein Denkmal in Anwesenheit von 150 Gästen enthüllt. Die Wahl des Standorts fiel in den Vierzigerjahren auf Flüelen, weil der Ort an der wichtigen Gotthardstrecke lag und mit der Schiffstation einen bedeutenden Ausflugverkehr aufwies. Das Denkmal sollte in die Brunnenanlage neben dem neu erbauten Bahnhof integriert werden. Das Denkmal besteht aus einem Pylon von 4.10 m Höhe und einem quadratischen Querschnitt von 63 cm. Als Material wurde Alpenkalk aus Collombey gewählt. Das Denkmal wurde vom Zürcher Franz Fischer geschaffen. Bei den Umbauarbeiten der Bahnanlage und der Gestaltung des Wegs der CH im Jahre 1991 wurde das Denkmal um einige Meter an seinen heutigen Standort versetzt. Nebst dem Relief-Porträt auf der Vorderseite trägt das Denkmal folgende Inschriften:

EMIL HUBER-STOCKAR INGENIEUR 1865-1939 VORKAEMPFER UND SCHOEPFER DES ELEKTRISCHEN BETRIEBES DER SCHWEIZER BAHNEN

 

Die Inschrift auf der Südseite lautet:

EMIL HUBER-STOCKAR ENTWICKELTE UND ERPROBTE VON 1902-1909 AUF DER VERSUCHSSTRECKE SEEBACH-WETTINGEN AUS EIGENER INITIATIVE DIE TECHNISCHEN GRUNDLAGEN DES ELEKTRISCHEN BETRIEBES DER SCHWEIZER BAHNEN / UEBERLEGEN UND MIT ZAEHER ENERGIE PLANTE UND LEITETE ER DIE ELEKTRIFIZIERUNG DER GOTTHARDLINIE UND ANDERER HAUPTSTRECKEN DER BUNDESBAHNEN / SEIN NAME BLEIBT MIT DIESEM GROSSEN WERK DER TECHNIK VERBUNDEN

 

Die Inschrift auf der Nordseite lautet:

DIE ELEKTRIFIZIERUNG / DIE WASSERKRAFT UNSERER BERGE NUTZEND MACHT DIE SCHWEIZER BAHNEN UNABHAENGIG VON DER KOHLE / SIE IST EIN BEITRAG ZUR BEWAHRUNG UNSERER FREIHEIT / MAENNER MIT TATKRAFT / WEITBLICK UND HINGABE HABEN SIE GESCHAFFEN / EMIL HUBER-STOCKAR WAR EINER DER ERSTEN UNTER IHNEN / SEIN DIENST AN UNSEREM LANDE SEI UNS BEISPIEL UND VERPFLICHTUNG